Kürzlich bemerkte ich vor meiner Haustüre im Garten, dass sich dort täglich kleine Dramen abspielen, die wir für gewöhnlich gar nicht beachten. Erst durch das Fotografieren begann ich, viel näher und genauer hinzuschauen.
Im blühenden Lavendel summt es dieser Tage laut vom Morgen früh bis es fast dunkel ist. Aber es hat nicht nur Bienen, Hummeln und Schmetterlinge darauf, sondern auch Krabbenspinnen, die auf Nahrungssuche sind.
Hier liegt die braune Krabbenspinne auf der Lauer. Es gibt aber auch gelbe, weisse und veränderliche Krabbenspinnen. Sie spinnen keine Netze sondern warten geduldig, dass ein Insekt ihnen buchstäblich in die sehr langen Fangarme läuft.
Mit einem giftigen Biss lähmt sie ihr Opfer, hier eine Biene. Diese kann sich nicht mehr fortbewegen, lebt aber noch. Die Spinne hat sich derweil wieder auf die Lauer gelegt.
Hier saugt die Krabbenspinne die Biene aus. Mir fiel auf, dass eine kleine Fliege oder Mücke auf der Biene sass. (Leider ist das Bild nicht ganz scharf geraten)
Immer mehr dieser kleinen Mücken waren plötzlich da (wo kamen die bloss so schnell her?) und machten sich sogleich daran, die Ueberreste der Biene weiter zu verarbeiten. Ich habe herausgefunden, dass es sich dabei um Dungmücken handelt, die von faulenden Stoffen, zum Teil auch räuberisch oder als Parasiten leben. Sie scheinen sehr schnell zu riechen, wenn irgendwo etwas am verwesen ist.
Am anderen Morgen war von der Biene nichts mehr zu sehen. Die Regeln in der Natur scheinen uns zwar oft rauh oder gar brutal; es heisst "fressen und gefressen werden". Aber ich staune doch immer wieder, wie sinnvoll alles "eingerichtet" ist.